Kinder durchlaufen in den ersten drei Jahren eine rasante motorische, kognitive und sozial-emotionale Entwicklung. In seinem Buch „0- 3 Jahre“ betrachtet der Frühpädagoge und Familienforscher Hartmut Kasten diese Zeit aus entwicklungspsychologischer Sicht und geht dabei auch auf neueste Erkenntnisse aus Hirnforschung und Genetik ein.
Kasten, der am Staatsinstitut für Frühpädagogik in München tätig ist, definiert die Entwicklungspsychologie zunächst als eine erfahrungswissenschaftlich orientierte Disziplin und grenzt sie so von der Pädagogik als praxisorientierter Wissenschaft ab. Kritisch schreibt er der Entwicklungspsychologie dabei in das Stammbuch, das „ein insgesamt stärkere Anwendungsorientierung der entwicklungspsychologischen Forschung“ anzustreben wäre.

 
Die deutsche Kindergartenlandschaft ist durch eine ungeheure Vielfalt in Hinblick auf Trägerschaft, Organisationsform und pädagogische Konzepte geprägt. Da erscheint die Verständigung auf einheitliche und überprüfbare Qualitätsstandards zunächst fast wie ein aussichtsloses Unterfangen.

Prof. Wolfgang Tietze hat sich zwischen 1999 und 2006 dieser Herausforderung im Rahmen einer „Nationalen Qualitätsinitiative“ von Bund und Ländern zusammen mit einem MitarbeiterInnen-Team gestellt.

 
Einen kompakten und gelungenen Überblick über Geschichte, aktuellen Stand und die Spannungsfelder der Frühpädagogik in Deutschland liefern Dagmar Kasüschke und Klaus Fröhlich-Gildhoff in „Frühpädagogik heute“. Sie zeigen dabei zugleich, vor welchen gewaltigen Herausforderungen dieser Bereich in den nächsten Jahren von der Forschung und Didaktik bis zur Ausbildung des pädagogischen Fachpersonals noch steht.

Angelehnt an das „Profis in Kitas“-Programm der Robert Bosch-Stiftung formulieren die beiden AutorInnen zunächst ihr Bild vom Kind: Kinder lernen demnach in „Interaktion mit ihrer Umwelt und insbesondere mit den erwachsenen Bezugspersonen“ und sind dabei „Subjekte ihres eigenen Bildungsprozesses […] In einem ko-konstruktiven Prozess produzieren sie Wissen über die Welt und damit auch ein Bild von sich selbst und ein Bewusstsein über die eigene Persönlichkeit“. 

Gerade in unseren westlichen Kulturen ist seit Jahren eine zunehmende Verunsicherung bei vielen Eltern festzustellen. Auf der einen Seite bestehen immer weniger großfamiliäre bzw. nachbarschaftliche Strukturen, innerhalb derer Hilfe und Unterstützung angeboten werden oder durch die schon vor der Geburt eigener Kinder viel praktischer Umgang mit Säuglingen weitergegebnen und erprobt werden kann. Auf der anderen Seite wächst vielfach der Druck dadurch, dass von Anfang an optimale Umgebungen und Förderungen für das Kind geboten werden sollen, damit es sich an eine sich ständig verändernde Wissensgesellschaft anpassen und erfolgreich in ihr groß werden kann. Zwangsläufig kann es in einer solchen Umgebung immer weniger Eltern gelingen, selbstbewusst, intuitiv und unbeschwert auf die Zeit mit dem Säugling zuzugehen.

Der vorliegende Band schließt eine Lücke in der Literatur zur Fort- und Weiterbildung von pädagogischen Fachkräften. Der Text stammt aus den USA, wo seit Jahrzehnten Erfahrungen in diesem Bereich vorliegen. Die hier vorliegende Fassung ist aber sorgfältig auf die Bedingungen der vorschulischen Erziehungs- und Bildungseinrichtungen in Deutschland ausgerichtet. Einen so guten Text für die Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern hat es meiner Kenntnis nach im deutschen Sprachraum bisher noch nicht gegeben. Ich bin beeindruckt von der klaren Sprache, den anschaulichen Beispielen und der guten Strukturierung des Textes.

 
Bereits seit dem März 2003 ist das von Heidi Keller herausgegebene Handbuch der Kleinkindforschung nun in der dritten , verjüngten und ergänzten Auflage auf dem Markt. In einzigartiger Weise konnte dieses Handbuch in den ersten zwei Auflagen (1989, 1997) vielfältige Perspektiven und Ansätze der empirischen Arbeit im Zusammenhang mit diesem Lebensabschnitt bündeln und entwickelte sich darum schnell zum Standardwerk.