Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, das Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung (Gute- Kita- Gesetz) bis zum Ende der Legislaturperiode gemeinsam mit den Ländern in ein Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards zu überführen. Ein breites Bündnis verschiedener Verbände, Organisationen und Akteur:innen begleitet den Prozess kritisch - konstruktiv und bringt mit dem vorliegenden Forderungspapier seine Expertise mit folgenden Feststellungen und Forderungen ein:

Was sind die Top-Herausforderungen im Bereich der Kindertagesstätten?

Keine Veränderung in der Reihenfolge der Top 3: Als größte Herausforderung im System der Frühen Bildung in Deutschland haben die befragten Kita-Expert:innen wie im letzten Jahr mit 78 % eindeutig den Fachkräftemangel identifiziert (2022: 85 %). Die Unterfinanzierung der Kitas wurde von deutlich mehr Befragten (60 %) als große Herausforderung angesehen als im Vorjahr (48 %). In NRW sind es sogar 78 %. Den geringen Stellenwert frühkindlicher Bildung konstatierten 43 Prozent der Befragten als Problem (2022: 41 Prozent).
Die sprachliche Bildung als Grundlage für gesellschaftliche Integration, schulischen Erfolg und berufliche Chancen bildet das Schwerpunktthema in der diesjährigen DKLK-Studie. Daneben werden weitere wichtige Themen und Herausforderungen zum Arbeitsalltag von Leiter*innen in der KiTa abgefragt.

Transparenz, Unterstützung und Partizipation als wichtige Faktoren

In ihrer Doktorarbeit an der Hochschule Bielefeld hat Anne Ruppert erforscht, welche Faktoren pädagogischen Fachkräften in ihrem beruflichen Alltag wichtig sind. Im Interview fasst sie die Ergebnisse zusammen, auch mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Umsetzung des Kita-Qualitätsgesetzes.
In einem Positionspapier des Studiengangstag Pädagogik der Kindheit wird die Rolle der Kindheitspädagog*innen im Kontext der Fachkräftegewinnung für KiTas und Ganztagsgrundschulen herausgestellt. Für die Qualitätsentwicklung und -sicherung der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Familien in diesen Feldern sei „eine fundierte, kindheitspädagogische Fachlichkeit von entscheidender Bedeutung.“
Bringt das Ausbildungssystem genügend Nachwuchskräfte hervor, um das Angebot der Kindertagesbetreuung weiter auszubauen? Wie wirkt sich die Situation auf die Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen aus? Steuert die Frühe Bildung in naher Zukunft auf eine Krise zu? Diese und weitere Fragen ordnet das Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2023 anhand amtlicher Daten ein.
Wild und gefaehrlich 9783834652898Viele Kinder lieben wilde und gefährliche Bewegungsspiele. Je höher geklettert und geschaukelt, je schneller gerannt und je mehr der Gelichgewichtssinn auf die Probe gestellt wird, desto schöner ist das Spiel. Rauf- und Tobe-Spiele sind ebenfalls sehr beliebt und gefährliche Gegenstände wie beispielsweise Messer, Sägen und Hämmer ziehen unweigerlich das Interesse von Kindern auf sich. Elemente wie Wasser und Feuer fesseln die Aufmerksamkeit von Kindern ebenso wie Rollenspiele, in denen Urängste wie das „Verlorengehen“, „Verlassenwerden“ oder „nicht mehr Heimfinden“ spielerisch erkundet werden. Ein in Norwegen bereits 2014 erschienener Sammelband beleuchtet jetzt auch auf Deutsch das wilde Spiel oder das „risky play“ aus verschiedenen Perspektiven und für verschiedene (Bildungs-)Bereiche.
Das Niedersächsische Kultusministerium hat einen Leitfaden für die kommunale Bedarfsplanung in der Kindertagesbetreuung veröffentlicht. Damit werden die Landkreise, kreisfreien Städte und Kommunen als örtliche Träger der Jugendhilfe bei der Gewährleistung eines bedarfsgerechten Angebotes an Betreuungsplätzen sowie bei der Erfüllung des Rechtsanspruchs landesseitig unterstützt. Die Handreichung ist ab sofort online verfügbar. Sie veranschaulicht auf niedrigschwellige Weise, wie eine vorausschauende Jugendhilfeplanung gestaltet werden sollte und welche Punkte im Planungsprozess zu beachten sind.
Wie können Kindertageseinrichtungen ihren Bildungsauftrag im Alltag umsetzen? Wie können bereichsspezifische Lernanlässe im KiTa-Alltag kreiert und genutzt werden? Und wie kann die pädagogische Interaktionsqualität verbessert werden? Diese Fragen standen im Fokus einer vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der Osnabrücker Universitätsgesellschaft geförderten zweitägigen gemeinsamen Tagung des Forschungszentrums CEDER (Universität Osnabrück) und dem nifbe im Osnabrücker Schloss. Neben einer wissenschaftlichen Bestandsaufnahme, der Vorstellung von aktuellen Forschungsergebnissen und der Diskussion von Forschungsperspektiven, lag ein besonderer Fokus auf der Vernetzung von Forscher*innen und Praktiker*innen. Vor allem am zweiten Tag stand mit zahlreichen Workshops der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Kita-Praxis im Mittelpunkt. Durch die Tagung führten Prof. Dr. Hedwig Gasteiger und Prof. Dr. Jan Erhorn.
nifbe e.V. hat auf seiner Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt: Neu in den Vorstand gewählt wurden Prof. Dr. Kai-Uwe Kühnberger von der Universität Osnabrück als Vorstandsvorsitzender sowie Franziska Birke-Bugiel, die das Haus Ohrbeck in Georgsmarienhütte leitet. Wieder gewählt wurde Cornelia Baden, die dem nifbe seit Gründung als Beirätin eng verbunden und als Leitende Ministerialrätin im Kultusministerium tätig ist.