Erziehungswissenschaftliche Studie zur frühkindlichen Betreuung


Bereits in den ersten Tagen nach der Geburt melden viele junge Eltern ihr Kind für einen Kita-Platz an. Die Wartelisten der Einrichtungen sind lang, immer mehr Eltern nehmen für Kinder im Alter von unter drei Jahren einen Betreuungsplatz in Anspruch. Das trifft allerdings nicht auf Familien mit Migrationshintergrund zu. Ihre Kinder gehen deutlich seltener so früh in eine Einrichtung. Dr. Lars Burghardt von der Universität Bamberg hat in einer aktuellen Studie gezeigt, dass das durchaus nicht den Wünschen der Familien entspricht. Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Elementar- und Familienpädagogik erklärt: „Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund geben überdurchschnittlich häufig an, keinen Betreuungsplatz bekommen zu haben. Sie müssen ihre Kinder unfreiwillig zuhause betreuen.“
Zu teils dramatischen Befunden kommt die neue DKLK-Studie im Hinblick auf die Lage in der institutionellen Kinderbetreuung. Insbesondere die aktuelle Personalsituation gibt dabei Anlass zur „Alarmstufe rot!“ Ziel der seit 2015 unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Haderlein durchgeführten repräsentativen Befragung ist es, ein umfassendes Bild der Eischätzungen und Gefühlslagen von Leitungskräften zu aktuellen Praxisfragen im Feld der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung zu liefern.

Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ fördert vielfältige Ideen


Mehr als 1.000 Angebote unterstützen mittlerweile bundesweit Familien auf dem Weg in die Kindertagesbetreuung. Das zeigt: Die geförderten Standorte im Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ treffen die Bedarfe der Familien in ihrer Region.  
Ab sofort können Träger von Kindertageseinrichtungen ihr Interesse bekunden, wenn sie am Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive für Erzieherinnen und Erzieher – Nachwuchs gewinnen und Profis binden“ teilnehmen und eine Förderung von 37.440 Euro pro Auszubildender oder Auszubildendem erhalten möchten. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das Onlineverfahren dafür gestartet.
Das Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung in Kitas (kogeki) bietet in Niedersachsen vier kostenlose Regionale Dialogwerkstätten an. Bei den halbtägigen Veranstaltungen setzt das kogeki den Schwerpunkt insbesondere auf die Gesundheitsförderung in den einzelnen Regionen Niedersachsens, um regionale Vernetzung und Austausch zu ermöglichen. Die Veranstaltungen bieten Anregungen und Handlungsmöglichkeiten, um den Anforderungen im beruflichen Alltag besser begegnen zu können.

keller4Die ehemalige nifbe-Forschungsstellenleiterin und emeritierte Prof. Dr. Heidi Keller ist von der international renommierrten Society for Research in Child Development für ihr Lebenswerk und „für herausragende Beiträge zum Verständnis internationaler, kultureller und kontextueller Diversität in der kindlichen Entwicklung“ geehrt worden.

Im nifbe stand für Heidi Keller insbesondere die systematische Analyse kultureller Einflüsse auf frühkindliche Entwicklungs – und Bildungsprozesse im Fokus (s.a. hier: Forschungsstelle Entwicklung, Lernen und Kultur)
Studien untersuchen Auswirkungen der elterlichen Bildung auf die langfristige Lebenserwartung ihrer Kinder und psychische Gesundheit im Erwachsenenalter. Ziel sollte sein, Gesundheit unabhängiger von Bildung der Eltern zu machen. Quantitativer und qualitativer Ausbau von außerfamilialen Bildungs- und Betreuungsmöglichkeiten könnte helfen.
Ein Interview zum "Aktionstag Klischeefreie Vielfalt" mit dem KiWin-Team der Hochschule Magdeburg-Stendal gemeinsam mit Kinderstärken e.V..

WiFF-Studie gibt Einblicke


Frühpädagogische Fachkräfte und Kinder in Kindertageseinrichtungen befinden sich in einem dynamischen Interaktionsgeschehen. Kernaufgabe der Fachkräfte ist es, in diesem Prozess immer wieder sensibel auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Diese Tätigkeit kann von ihnen als erfüllend oder auch als Quelle von Stressgefühlen wahrgenommen werden.
39% der Kita-Leitungen und 37% der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die eine berufsbezogene Weiterbildung besuchen, übernehmen dafür selbst Kosten oder investieren ihre Freizeit – teilweise sogar beides. Dies zeigen Ergebnisse einer Fachkräftebefragung der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF).