Die „PINGUIN Kindertagesstätte" im Herzen Ostfrieslands ist jetzt vor Ort mit dem „Deutschen Kita-Preis" ausgezeichnet worden. Mit dem Preis würdigen die Initiatoren seit 2018 Kitas und Initiativen, die kontinuierlich an der Qualität der frühen Bildung in ihrer direkten Umgebung arbeiten und dabei das Kind in den Mittelpunkt ihrer Bemühungen stellen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sowie Kultusminister Grant Hendrik Tonne haben gemeinsam an der Verleihung des Preises teilgenommen. „Ich freue mich heute ganz besonders und bin sehr stolz, dass die Jury sich bei der diesjährigen Verleihung des ´Deutschen Kita-Preises´ für die ´PINGUIN Kindertagesstätte´ in Aurich, hier bei uns in Niedersachsen, entschieden hat. Die Stärken dieser Kita liegen im forschenden Lernen und der Einbindung der Kinder und Eltern als Ideengeber. Herzlichen Glückwunsch zu dieser herausragenden Leistung!", so Ministerpräsident Stephan Weil.
Digitalisierung als zentrales gesellschaftliches Thema wirkt sich in allen Lebensbereichen aus, längst auch in der frühkindlichen Bildung. Kinder haben immer früher Zugang zu digitalen Medien – sie sind Teil ihrer Lebenswirklichkeit. Diese Entwicklung beeinflusst auch die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen. Für Eltern und Kitas ist es daher wichtig, sich mit der digitalen Welt auseinander zu setzen.

"Extrem angespannte Personalsituation"


Der Paritätische Gesamtverband wertet die Ergebnisse des aktuellen Ländermonitorings frühkindliche Bildung der Bertelsmann-Stiftung als weiteren Beleg für die angespannte Personalsituation in Kitas, die auch eine eigene verbandsweite Befragung gezeigt hatte. In einer bundesweiten Umfrage bei Kita-Trägern unter dem Dach des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, darunter sowohl große Einrichtungen als auch kleine Elterninitiativen, hatten die Beschäftigten insbesondere einen akuten Personalmangel und die schwierige Fachkräftegewinnung als Herausforderungen identifiziert. Defizite werden vielfach im Bereich der Ausbildung gesehen, außerdem fehle es vielerorts an Zeit für Leitungsaufgaben. Der Paritätische Gesamtverband fordert eine Fachkräfteoffensive, mehr Ausbildungsplätze und eine auch finanzielle Aufwertung des Erzieher*innenberufes.

Pädagogische Rückschritte im Blick behalten und das System deutlich stärken


Zum Auftakt der kostenlosen digitalen nifbe-Vortragsreihe „KiTa in Corona-Zeiten“ beleuchtete Prof. Dr. Marjan Alemzadeh die Frage, wie sich die Pädagogik unter Corona-Bedingungen verändert hat und wie sie sich aktuell gestaltet oder auch gestalten sollte.

Screenshot 2020 09 02 https nifbe sharepoint comZur Begrüßung unterstrich nifbe-Geschäftsführerin Dr. Bettina Lamm noch einmal die „großen Herausforderungen unter denen die KiTas mit der Corona-Pandemie stehen“. Es gelte eine Balance zu finden zwischen den individuellen Bedürfnissen der Kinder und hohen pädagogischen Ansprüchen einerseits sowie dem Schutz der Mitarbeiter*innen mitsamt deren Ängsten und Unsicherheiten andererseits. „Mit unserer Vortragsreihe“, so Bettina Lamm, „möchten wir die KiTas in ihrem Alltag unter Corona-Bedingungen unterstützen und ihnen sowohl konkrete Praxishinweise für eine Vielzahl von Themen wie Eingewöhnung, Kinderschutz oder Selbstfürsorge geben als auch aus dem Vergangenen zu lernen und Perspektiven für die Zukunft des Systems KiTa aufzeigen.“
Musikalische und künstlerische Initiativen für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft haben wieder die Chance, von der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung gefördert zu werden. Die Bewerbungsphase für die bundesweite „Ideeninitiative ‚Kulturelle Vielfalt mit Musik‘“ startet. Ein Akzent liegt in diesem Jahr auf digitalen Formaten. Die Fördersumme beläuft sich insgesamt auf 50.000 Euro.
Unter dem Titel „Fachberatung im Feld der Kindertagesbetreuung – systemrelevant und zukunftsweisend“ feierte der jährliche und frühzeitig ausgebuchte nifbe-Fachtag Fachberatung seine digitale Premiere. Im Zentrum der Tagung standen die Herausforderung der Covid 19-Pandemie für die Arbeit der Fachberatung sowie die Stärkung ihrer Position im System KiTa. Neben einem Fachvortrag von Maria Theresia Münch vom Deutschen Verein bot der von nifbe-Transfermanagerin Mirela Schmidt und weiteren nifbe-Kolleg*innen moderierte Fachtag viel Raum zum gegenseitigen Austausch und auch für „bewegte Pausen“.
„Aber im Moment geht es eher darum irgendwie die Betreuung abzusichern, also mit Bildung hat das gerade gar nicht mehr viel zu tun [...].“

Mit Sätzen wie diesem beschreiben Expert*innen in einer parallel zum Ländermonitor Frühkindliche Bildung erschienenen Studie die aktuelle Situation in deutschen KiTas. Pädagogisch Tätige unterstreichen hier den täglich zu vollbringenden „Spagat“ zwischen professionellen Ansprüchen und verfügbaren Ressourcen. An der von der Fernuniversität Hagen durchgeführten Studie „Professionelles Handeln im System. Perspektiven pädagogischer Akteur*innen auf die Personalsituation in Kindertageseinrichtungen“ (HiSKiTa) haben 128 Leitungen, Fachberatungen und pädagogische Fachkräfte mitgewirkt. Sie finden deutliche Worte, mit denen sie auf die angespannte Lage in KiTas aufmerksam machen: Bildung bleibt hier aktuell oft auf der Strecke.

Blitzlichter aus dem Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme


Seit der Einführung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Geburtstag hat sich die FBBE-Teilhabequote der unter 3-Jährigen in NI von 24 % im Jahr 2013 auf 32 % im Jahr 2019 erhöht (höchste Quote in ST mit 58 %; niedrigste Quote in NW und HB mit 28 %). Trotz des Ausbaus besteht in NI eine Kluft zwischen dem elterlichen Bedarf und der Bildungsbeteiligung. So wünschen sich 2019 gut 47 % der Eltern von unter 3-Jährigen in NI laut der „DJI-Kinderbetreuungsstudie“ einen Platz in einer KiTa oder Kindertagespflege. Mit einer Differenz von rund 15 Prozentpunkten zwischen der aktuellen Betreuungsquote und dem Bedarf liegt die Kluft in NI im Bundesvergleich im Mittelfeld (größte Differenz mit rund 20 %-Punkten in NW, SL und HB).
 
Trotz des Ausbaus der Kita-Plätze und der Investitionen in zusätzliches Personal sind die Bedingungen für die pädagogische Arbeit vielerorts noch immer unzureichend. In einem Großteil der Kitas sind die Personalschlüssel und die Gruppengrößen nicht kindgerecht. Bei den Personalschlüsseln flacht das Qualitätsgefälle zwischen den Bundesländern allerdings langsam ab. Das Qualifikationsniveau des Personals ist zwischen den Bundesländern jedoch sehr unterschiedlich.

Kostenloser digitaler Fachtag der VHS Göttingen Osterode

In der Natur des Kindes liegt es, sich seine Umwelt so zu erschließen und kennen zu lernen, dass es sie für seine Entwicklung gebrauchen kann. Niemand außer dem Kind selbst kann auf diesen Prozess direkt Einfluss nehmen, weil er sich in seinem Kopf abspielt und mit Hilfe seiner bereits vorhandenen individuellen Vorerfahrungen kategorisiert und ausdifferenziert wird. Das wiederum bedeutet für das pädagogische Personal das Kind so zu beobachten, dass sie es in seinen Bildungsprozessen unterstützen können.

Mit einem digitalem Fachtag der VHS Göttingen Osterode sind Fachkräfte eingeladen, die Kinder mithilfe der Videografie so wahrzunehmen und zu beobachten, dass Sie ihre Themen und Interessen entdecken und die Kinder, im Sinne der wahrnehmenden Beobachtung, begegnen und begleiten können.

Am Anfang wird Ihnen der Bildungsjournalist, Autor und Filmmacher Reinhard Kahl einen Einblick in die Selbstbildungsprozesse der Kinder ermöglichen. Und Prof. Dr. Alemzadeh gibt Ihnen die Gelegenheit sich mit dem wahrnehmenden Beobachten des Kita-Alltags auseinanderzusetzen und Anregungen für Ihre pädagogischen Handlungsweisen zu erwerben.

Anschließend können Sie mit dem Beitrag von Sprachfachkräften des Bundesprogrammes, „Weil Sprache Schlüssel zur Welt ist“, Eva Kruse und Christina Sadafizadeh, mit den Signalen der nonverbalen Sprache auseinandersetzen und Anregungen für Ihre pädagogische Arbeit in der Kita sammeln.