Familienzentren sind ideale Orte, um Familien in all ihrer Vielfalt vor Ort im Sozialraum zu erreichen und ganzheitlich und bedarfsorientiert zu unterstützen – auch und gerade solche, die sonst nicht von Angeboten der Eltern- und Familienbildung erreicht werden. Immer mehr KiTas haben sich daher schon zu Familienzentren weiter entwickelt oder sind auf dem Weg dorthin – mit sehr unterschiedlicher konzeptioneller Ausrichtung, finanzieller Unterstützung oder sonstiger Ressourcenausstattung.

Für eine aktuelle bundesweite Bestandsaufnahme rund um die vielfältigen Entwicklungen im Bereich Familienzentren führt das nifbe im Rahmen seiner Expert*innenrunde „Familienzentren in Niedersachsen“ daher jetzt eine Online-Befragung durch.
Mehr als die Hälfte aller Eltern mit Kindern unter sechs Jahren sehen Probleme bei der Kitaplatzvergabe. Erste Praxiserfahrungen zeigen, dass der Einsatz von Software die Vergabeverfahren für die begehrten Betreuungsplätze verbessern und damit auch die Teilhabechancen für Kinder erhöhen kann.
In Kitas fehlen in Deutschland 173.000 Fachkräfte. Das ergab eine bundesweite Befragung, die die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) über einen Zeitraum von fünf Wochen in Kitas durchführte. Direkt vor Ort oder online bestand die Möglichkeit, am sogenannten Kita-Personalcheck teilzunehmen. Trotz der angespannten Corona-Lage beteiligten sich rund 19.000 Fachkräfte aus allen Regionen und von unterschiedlichen Trägern am ver.di-Personalcheck und gaben Auskunft über ihre Arbeits- und Personalsituation.
Das Eltern-Programm Schatzsuche feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum und kann eine stolze Bilanz ziehen - mit bundesweit 600 Kita-Einrichtungen und annähernd 1.300 Schatzsuche Referent*innen. Schatzsuche ist ein Eltern-Programm für Kindertagesstätten und wurde von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG) entwickelt. Es folgt einem ressourcenorientierten Ansatz. Die Aufmerksamkeit der Erwachsenen richtet sich auf die Stärken und Schutzfaktoren der Kinder. Durch Stärkung der Resilienz wird das seelische Wohlbefinden gefördert.
Die Forschung hat in den letzten Jahren aufgezeigt, dass das gleichzeitige Lernen mehrerer Sprachen für Kinder keine Nachteile, sondern sogar Vorteile hat. Dennoch ist die gezielte Förderung und Wertschätzung der Mehrsprachigkeit in den KiTas noch nicht überall etabliert und hat unter der Corona-Pandemie gelitten. Wie Mehrsprachigkeit grundsätzlich und unter Pandemiebedingungen umgesetzt werden kann, zeigte jetzt Ilka Maserkopf im Rahmen der kostenlosen nifbe-Vortragsreihe „KiTa in Corona-Zeiten“ auf. Moderiert wurde die Veranstaltung von Anna Dintsioudi und Julia Krankenhagen aus dem nifbe-Team.

Die in der AGF zusammengeschlossenen Familienverbände fordern anlässlich der heutigen Bundestagsdebatte zum 6. Armuts- und Reichtumsbericht eindringlich, die Entlastung von Familien und die Bekämpfung der Kinderarmut effektiver zu gestalten. Der Bericht dokumentiert den Stillstand beim Abbau sozialer Ungleichheit und sozialer Benachteiligung von besonders belasteten Familien.

Wissenschaftler*innen von HAWK und ASH Berlin haben Angebote für Kitas untersucht

Sprachkompetenzen sind ein wichtiger Grundstein für die sozial-emotionale Entwicklung und für den Bildungserfolg von Kindern. Sprachbildung und Sprachförderung sind daher seit 2018 in Niedersachsen sogar gesetzlicher Auftrag von Kindertagesstätten. In einem Forschungsprojekt hat die HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen gemeinsam mit der Alice Salomon Hochschule Berlin (ASH Berlin) nun untersucht, welche Bedeutung Unterstützungsstrukturen für eine erfolgreiche Umsetzung von Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen haben. Dafür evaluierten die Wissenschaftler*innen verschiedene Formate und Angebote des Koordinierungszentrums DialogWerk Braunschweig.
Familienbildung und Familienberatung leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Stärkung von Familien in Deutschland. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der von der PrognosAG durchgeführten Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Auf der Datenbasis von insgesamt 2.188 Einrichtungen (1) aus allen 16 Bundesländern wurde eine aktuelle und umfassende Bestandsaufnahme (2) zu Strukturen, Zielgruppen, Themen und Angeboten der Familienbildung und Familienberatung in Deutschland erstellt.

Empfehlungen der Leopoldina erschienen

Die Coronavirus-Pandemie hat für Kinder und Jugendliche vielfältige Auswirkungen auf Bildung, soziale Interaktion, sozioemotionale Entwicklung, körperliche Aktivität sowie auf das psychische Wohlbefinden. Viele Betroffene werden in der Lage sein, die Auswirkungen zu überwinden. Manche dagegen werden mittel- und wahrscheinlich auch langfristig von den erlittenen Defiziten begleitet. Um diesen zu begegnen, empfiehlt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in der heute veröffentlichten Ad-hoc-Stellungnahme „Kinder und Jugendliche in der Coronavirus-Pandemie: psychosoziale und edukative Herausforderungen und Chancen“ den Auf- und Ausbau von Unterstützungs- und Bildungsstrukturen.

Auswirkungen der Pandemie auf die frühkindliche Bildung und Entwicklung

Eine digitale Konferenz des Bündnis "Niedersachsen hält zusammen" in Kooperation mit dem nifbe am 30.06.

In der Corona-Pandemie sind die Rechte und Bedürfnisse der Kinder für lange Zeit aus dem Blick geraten. Zunehmend werden jetzt jedoch die psychosozialen Auswirkungen von Lockdowns, KiTa-Schließungen und Kontaktbeschränkungen diskutiert. In den Medien wird sogar schon von einer „verlorenen Generation“ oder einer „Stressimpfung für Kinder“ gesprochen.