"Die Zeit ist reif dafür, dass das Thema Vaterschaft erforscht wird. Die modernen Väter fordern das mehr oder weniger auch ein: Sie sind quasi in Aufbruchsstimmung. Doch auf wissenschaftlicher Ebene wissen wir fast nichts über Möglichkeiten und Effekte dieses Aufbruchs", erklärt Projektleiterin Lieselotte Ahnert vom Institut für Angewandte Psychologie der Universität Wien.
Aus diesem Grund hat die Psychologin gemeinsam mit fünf KollegInnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz das "Central European Network on Fatherhood" (kurz CENOF) gegründet. In dessen Rahmen wird nun eine von der Jacobs Foundation mit 2 Millionen Euro geförderte Studie durchgeführt, die aus sechs Einzelprojekten besteht. Die zentralen Fragen lauten: Was sind die Motive und Möglichkeiten von Vätern, welche Ziele haben sie im Zusammenleben mit ihren Kindern und wie wirken sich diese auf die Kinder aus?
Der Einfluss der Väter auf die Selbstkompetenzen der Kinder
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Insgesamt besticht die groß angelegte CENOF-Studie u.a. durch ihre hohe Stichprobenanzahl: 3.700 Väter sollen einbezogen werden. Neben "klassischen" Fragebögen zu den Themen Familienklima und Partnerschaftsqualität wird eine Smartphone-App benutzt, mit der die Väter ihr Zeitmanagement dokumentieren.
Wichtig ist es den ForscherInnen des CENOF-Netzwerks, ihre Ergebnisse auch in konkrete sozialpolitische Maßnahmen einfließen zu lassen. "In den Erziehungsberatungsstellen und Kliniken, in denen erkrankte Kinder behandelt werden, werden die Maßnahmen immer noch vorrangig an die Mütter adressiert. Der Vater spielt nur eine untergeordnete Rolle", erläutert Projektleiterin Liselotte Ahnert.