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„Wie du mir, so ich dir“

Schon Fünfjährige stellen komplexe Gerechtigkeitsüberlegungen an. LMU-Psychologen zeigen, dass sich im Alter zwischen drei und fünf eine Norm für Gegenseitigkeit entwickelt.

Eine Hand wäscht die andere, wie du mir, so ich dir oder im Englischen Tit for Tat – viele Redewendungen zeugen von der Erwartung, dass sich Mitmenschen erkenntlich zeigen, wenn man ihnen Gutes tut. Die LMU-Entwicklungspsychologen Monika Wörle und Professor Markus Paulus haben nun untersucht, ob bereits Kinder diese normativen Erwartungen haben. „Die Vorstellung von Gegenseitigkeit beziehungsweise Reziprozität ist grundlegend für viele soziale Interaktionen und stabilisiert soziale Beziehungen. Die Ausgangsfrage unserer Studie war: Denken bereits Kinder, dass man sich reziprok verhalten sollte beziehungsweise, dass es eine Art Pflicht zur Gegenseitigkeit gibt?“, sagt Markus Paulus.

An der Studie nahmen 47 Kinder im Alter von drei bis vier Jahren und 45 Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren teil. Ihnen wurden mehrere Szenen vorgespielt, in denen sich Puppen reziprok oder nicht reziprok verhielten. Anschließend wurden die Kinder gebeten, zu bewerten, wie die Puppen gehandelt hatten. Zudem werteten die Forscher die spontanen Reaktionen der Kinder aus. „Oh, das ist ja gemein!“, riefen sie zum Beispiel, wenn eine Puppe ihrer Meinung nach ungerecht handelte.

„In unserer Studie finden wir Hinweise darauf, dass jüngere Kinder zwischen drei und vier Jahren ausschließlich eine Norm für Prosozialität haben. Sie denken, dass es gut ist, großzügig zu sein. Ab einem Alter von fünf Jahren entwickeln sich komplexere Gerechtigkeitsvorstellungen. Fünf- und Sechsjährige beziehen bei ihren Überlegungen bereits eine Norm der Gegenseitigkeit ein. Die Kinder finden Tit for Tat gut und gerechtfertigt“, sagt Markus Paulus.

 
Quelle: Ludwig-Maximilians-Universität München


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