Osnabrücker KiTa-Fachtag 2026
02.02.2026. @ 8:30 – 12:30
Bei dieser Veranstaltung steht das Kind mit seinen Bedürfnissen und Rechten im Mittelpunkt. Gleichzeitig richtet sich der Blick auf die Rolle der Fachkräfte – auf ihre Verantwortung, ihre Perspektiven und ihren Beitrag zur Verwirklichung dieser Rechte im pädagogischen Alltag. Zwei Impulsvorträge beleuchten dabei Aspekte und geben Raum für Reflexion, Austausch und neue Impulse.
Ablauf:
08.30Uhr: Begrüßung
08.45Uhr: „Weniger ist MEHR!- Bildung im Alltag mit Spaß und Leichtigkeit “ (Dr. Malte Mienert)
10.15 Uhr: Pause
10.30 Uhr: Aktive und kreative Medienbildungsarbeit im Kita (Selma Brand, Blickwechsel e.V.)
12:00 Uhr: Mittagsimbiss
12:30Uhr: Ende der Veranstaltung
Zu den Vorträgen:
„Weniger ist MEHR!- Bildung im Alltag mit Spaß und Leichtigkeit “ (Dr. Malte Mienert)
Die Kitas und Horte stehen vor großen Herausforderungen. Die traditionelle Industriegesellschaft mit ihrem Wunsch nach einförmigen Arbeitskräften wird durch die Wissensgesellschaft abgelöst, die kreative, unkonventionelle und unternehmerische Menschen braucht. Im kulturellen Wandel stehen Kollektivismus, Individualismus und Egoismus raumfordernd nebeneinander. Familiäre Strukturen verändern sich. Deutschland wird internationaler und interkultureller. Die neuen Technologien, Medien und das Internet sind selbstverständliche Bestandteile des Lebens geworden. Gleichzeitig wächst der Bildungsdruck, der selbst die Allerkleinsten nicht in Ruhe spielen lassen will. „Überwachte Kindheit“, so lautet der Übergriff für das Phänomen, wie die Erwachsenen von heute die Kinder mit den Methoden von gestern auf das Leben von morgen vorbereiten wollen. Wie können beziehungsorientierte Ideen moderner pädagogischer Alltagsgestaltung unter diesen Bedingungen gelingen? Viele PädagogInnen fragen sich wie sich das freie Spiel und die kindliche Selbstbildung mit den Alltagsanforderungen in einer Kindertagesstätte verbinden lassen. Dürfen die Kinder jetzt machen, was sie wollen? Reicht es für die Bildung der Kinder aus, wenn sie den ganzen Tag nur spielen? Sollte man die Kinder nicht doch motivieren, sich auch mit Sachen zu beschäftigen, an denen sie zunächst keinen Spaß haben? Und darf man das überhaupt? Und was ist mit der Schule später? Besonderen Druck erleben dabei viele von Seiten der Eltern, die diesem Bildungsverständnis sehr kritisch gegenüberstehen. „Wieder nur gespielt – oder auch etwas gelernt?!“, mit solchen Aussagen stellen diese die Bildungsarbeit in den Kindertagesstätten infrage. Im Fachtag werden wir die aktuelle Situation von Erzieher:innen reflektieren und ihre Position zwischen dem Freiheiten-Gewähren und Verantwortung-Übernehmen beim kindlichen Lernen erläutern. Mögliche Wege zur Veränderung überholter pädagogischer Vorgehensweisen werden dabei aufgezeigt. Sie beginnen mit begrifflicher Klarheit und benötigen Mut, Verantwortungsübernahme und Selbstreflexion jeder einzelnen Fachkraft, damit Doppelmoral und Machtmissbrauch die Grundlagen entzogen werden können.
Aktive und kreative Medienbildungsarbeit im Kita (Selma Brand, Blickwechsel e.V.):Ob TV, Smartphones oder Tablets – auch für Kinder im Vorschulalter sind Medien bereits Teil ihres Alltags! Sie erleben Erwachsene bei der Handynutzung, schauen sich Sendungen im Fernsehen an oder nutzen das Tablet, um zu spielen. Die Fachkräfte in Kitas sind besonders gefragt, wenn es darum geht, Kinder bei einem ausgewogenen und altersgerechten Umgang mit Medien zu begleiten und zeitgemäße Bildungsangebote auch durch die Ergänzung von Medien schaffen. Medien sind ein attraktives Werkzeug, um mit den Kindern Sprach-, Forsch- oder Bewegungsangebote zu realisieren.
Im Vortrag erfahren Sie, welche kreativen Möglichkeiten es gibt, mit digitalen Medien zu gestalten. Im Fokus stehen kleine Einheiten, die ohne Vorbereitung und viel technisches Equipment direkt in den pädagogischen Alltag integriert werden können. Zusätzlich wird thematisiert, auf was man bei der Mediennutzung achten sollte und wo sich gute Anwendungen und Projektbeispiele für die Medienbildungsarbeit in der Kita finden lassen. Viele Impressionen aus der pädagogischen Praxis veranschaulichen die Themen.
Diese Veranstaltung wird in Kooperation der Stadt Osnabrück und der Regionalen Transferstelle SüdWest angeboten und richtet sich vorrangig an pädagogische Fachkräfte aus Krippen, KiTas und Horten aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück. Sollten Sie NICHT aus der Stadt oder dem Landkreis Osnabrück kommen, können wir Ihnen erst nach dem 09.01.2026 Bescheid geben, ob eine Teilnahme möglich ist. Bis zu diesem Zeitpunkt werden die Plätze für Fachkräfte aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück vorgehalten.