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Risiko Krippe?

In einem Interview der aktuellen ZEIT  (4-2014) kritisiert der Münchener Kinderpsychiater und Psychoanalytiker  Karl Heinz Brisch einen Ausbau der deutschen Krippenplätze „auf niedrigstem Niveau“. Während internationale Studien einen Betreuungsschlüssel von 1:3 empfehlen, seien in deutschen Krippen Betreuungsschlüssel zwischen  1:6 und 1:8 die Realität. Zusätzlich verschärft werde die Situation durch viele Teilzeitstellen und Schichtdienste, so dass Kinder in der Krippe „wirklich auf hoher See [sind] was emotionale Bindungen, Beziehungen und Sicherheit angeht“. Eine „24-Stunde-Krippe“ wertete er in dieser Hinsicht als „eine Katastrophe“.

Neben einem deutlich besseren Personalschlüssel fordert der Bindungs- und Erziehungs-Experte auch eine „gezielte Ausbildung von ErzieherInnen für den Frühkindbereich“, der ganz besondere Anforderungen gerade im Hinblick auf emotionale Entwicklung und Sicherheit  verlange. Grundsätzlich bescheinigte Brisch den ErzieherInnen in der Krippe eine hohe Motivation, doch sie bräuchten für ihre anspruchsvolle Aufgabe „Begleitung, Supervision, bessere Arbeitsbedingungen […] sowie ein würdiges Gehalt.“

Qualitativ hochwertige Krippe als Schutzfaktor

Unter der Voraussetzung eines sehr guten Personalschlüssels  und einer sehr guten ErzieherInnen-Ausbildung könne die Krippe auch unsichere Bindungserfahrungen von Kindern aus belasteten Familien kompensieren: Wenn Kinder in der Krippe „drei Jahre lang eine sichere Bindung erleben, nehmen sie das als Schutzfaktor für den Rest des Lebens mit“.

Die für eine bessere Betreuung notwendigen Investitionen bewertet Brisch als „Klacks, wenn man vorausschauend denkt […]. Wir haben sonst die Kinder später in der Therapie, aber da muss man viel mehr investieren, um neue emotionale Erfahrungen im Gehirn zu verankern. […] Wenn wir vorbeugend früh das Geld ausgeben würden, dann hätten wir Renditen wie sonst nirgendwo.“

Fachbeitrag zum Personalschlüssel

Homepage Karl Heinz Brisch

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