In einem „KiTa-Krisenbuch“ von ver.di geben 28 ungeschminkte Berichte von Kita-Beschäftigten Einblick in die prekäre Lage der KiTas und zeugen von einem „Systemversagen“. Sie geben denjenigen eine Stimme, die im System oft überhört werden: den Kindern, die bei Personalmangel und organisatorischen Engpässen auf der Strecke bleiben, den Eltern, die mit ihren Sorgen und Bedürfnissen nicht ernst genommen werden, und vor allem den Fachkräften, die trotzdem jeden Tag ihr Bestes geben – oft über die Grenzen des Zumutbaren hinaus.
Die Geschichten in diesem Buch sind keine Ausnahmen, keine Einzelfälle, keine überzogenen Dramatisierungen. Es sind Berichte aus dem Alltag. Ein Alltag, der für viele pädagogische Fachkräfte zu einer dauerhaften Belastungsprobe geworden ist. Ein Alltag, der uns alle angeht, weil er direkt das Leben und die Entwicklung derjenigen beeinflusst, die heute «Kind sein dürfen» und morgen unsere Gesellschaft gestalten sollen.
Die Kita-Krise ist keine Zukunftsfrage. Sie ist Gegenwart. Und sie ist lösbar. Doch dafür brauchen Kinder, Eltern und Fachkräfte Politiker*innen, die Verantwortung übernehmen und sowohl den Mut als auch den politischen Willen haben, Prioritäten neu zu setzen. Wir erwarten, dass endlich die Bedürfnisse derer in den Mittelpunkt gestellt werden, für die wir als Gesellschaft Verantwortung tragen: unsere Kinder.
Mit den Geschichten in diesem Buch wollen wir nicht nur berühren, sondern auch zum Nachdenken, Handeln und Verändern anregen. Sie sind ein Appell an uns alle: Nur gemeinsam können wir die Rahmenbedingungen schaffen, die Kindern ein gutes Aufwachsen ermöglichen und die die pädagogischen Fachkräfte dringend benötigen, um ihre wertvolle Arbeit bis ins Rentenalter ausführen zu können. Es ist Zeit, den Kitas die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie brauchen.
Das Kita-Krisenbuch enthält neben den Erfahrungsberichten ausgewählte Zahlen und Fakten aus zwei ver.di-Umfragen aus dem Jahr 2024. Ergänzt werden sie durch eine Geschichte über Erfolge und Misserfolge in der frühkindlichen Bildung, ein Interview mit einer aktiven Elternvertreterin sowie ein Gespräch mit zwei Jurist*innen über die rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Veröffentlichung von Arbeitserfahrungen.
Das Buch kann ab sofort bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung bestellt werden und ist hier zum Download verfügbar.
Quelle: ver.di