Transitionen sind Phasen komplexer biografischer Wandlungsprozesse im sozialen Kontext. Sozialanthropologische Konzepte der Statuspassage wurden als psychosoziale Transitionen und deren Bewältigung weiterformuliert. In der neueren Entwicklungspsychologie und Pädagogik finden interdisziplinäre Ansätze Anwendung: ökopsychologischer Ansatz, Stress- und Bewältigungsansatz, Modell kritischer Lebensereignisse, Bindungstheorie, Konstruktivismus.
Transitionen wurden in Bezug auf familiale Strukturen (Elternschaft, Scheidung, Stieffamilie) und auf Übergänge zwischen Familie und Bildungseinrichtungen untersucht: Eintritt in Krippe, Kindergarten, Grundschule, weiterführende Schulen. Diskontinuitäten müssen von Kindern und Eltern auf drei Ebenen bewältigt werden, nämlich
Zahlreiche Befunde belegen die Bedeutung von Transitionen für das Verständnis von Familienentwicklung und zum Erschließen von Bildungsressourcen in vorschulischen Einrichtungen und Schule. Die Bewältigung von Transitionen erscheint als beschleunigtes und intensiviertes Lernen in Ko-Konstruktion und wird als bedeutende biografische Veränderung erfahren. Der Transitionsansatz gibt Impulse für Interventionen für Familien, für die Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen untereinander und mit Familie und dabei für die Kommunikation und Partizipation aller Beteiligten.
Literatur
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Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. © 2011 Verlag Julius Klinkhardt. Quelle: Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft (KLE), hg. v. Klaus-Peter Horn, Heidemarie Kemnitz, Winfried Marotzki und Uwe Sandfuchs. Stuttgart, Klinkhardt/UTB 2011, ISBN 978-3-8252-8468-8. Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Verlags. Das komplette Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft erhalten Sie im UTB-Online-Shop (Link s.u.)