Supervision als eigenständige Beratungsform verankern
Supervision als praxisorientierte und wissenschaftlich fundierte Form arbeitsweltlicher Beratung bietet Raum für Reflexions-, Lern- und Kommunikationsprozesse, um Erkenntnisse zu fördern, Handlungsfähigkeit zu sichern und die Entwicklung der Person und der Organisation zu gestalten.
Supervision reicht weit hinaus über die klassische Bearbeitung von „schwierigen Fällen“ und „Teamkonflikten“, denn sie verwendet einen reflexiven, prozessbezogenen, mehrperspektivischen Ansatz in differenten Bezugssystemen. Als Instrument der bewusst gesteuerten und aktiv vertretenen Professionalisierung, Kompetenzentwicklung sowie der Gestaltung von Veränderungsprozessen begleitet Supervision die Professionalisierung und die Veränderungsdynamik in der Elementarpädagogik.
Das supervisorische Setting der Einzel- und Teamsupervision umfasst die ganze Bandbreite der beschriebenen Veränderungen. Die Fallsupervision hat neben der Fallbesprechung in der Praxis einen sehr hohen Stellenwert. Im Mittelpunkt stehen Mädchen und Jungen mit ihren familiären Bedingungen sowie die konkrete Arbeitssituation der Fachkräfte, sodass Verständnis entwickelt wird für die vielfältigen Lebensformen und für die vielfältigen Perspektiven des Wahrnehmens, Erlebens und Zusammenlebens von Menschen.
Supervisionvermittelt auch in Aus- Fort- und Weiterbildung die Notwendigkeit und Wichtigkeit des reflexiven Lernens auf allen Ebenen, um der Verengung des Bildungsbegriffes auf kognitives Lernen bei Mitarbeiterinnen, den Mädchen und Jungen und deren Mütter und Väter entgegenzuwirken.
Für die Reflexion des Berufs- und Rollenverständnisses und der Professionalisierung der Leiterinnen und Fachberaterinnen steht die Leitungssupervision bzw. das (Leitungs-) Coaching. sind Themen. Prozessorientiertes und personenbezogenes Veränderungswissen, wie etwa Arbeitsplatz- und Organisationsanalyse, Kommunikation, Qualitätsentwicklung und Personalentwicklung, wird in den Zusammenhängen der Organisation erarbeitet, um dann konstruktiv in den Arbeitsalltag transferiert zu werden. Die Identität als Leitung fordert die Auseinandersetzung mit Themen wie Motivation und Identifikation, Rollenerwartungen, Nähe und Distanz, Macht und Ohnmacht, Leitungsrolle und deren Wirkung, Einsamkeit, Konfliktmanagement.
Die Unterstützung der Träger durch Organisationsberatung, Konzeptionsentwicklung, Projektmanagement schafft in der reflexiven Gestaltung der Prozesse und deren kontinuierlichen Steuerung die aktive Professionalisierung des Feldes, stärkt das Rollenbewußtsein, verdeutlicht den Trägerauftrag und initiiert und begleitet die aktive Gestaltung der Organisationsbedingungen.
Jugendämter sehen ihren Steuerungs- und Leitungsauftrag in den Netzwerken früher Hilfen, der Verhinderung von Kindeswohlgefährdung, dem Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten unter dreijähriger Mädchen und Jungen auf gleicher Augenhöhe mit den Trägern und der Umsetzung des politischen Willens in die Versorgungsstruktur vor Ort unter den Bedingungen kommunaler Selbstverwaltung. Auch dort kann die Kernkompetenz Supervision in unterschiedlichen Beratungsformaten die Professionalisierung und Handlungsfähigkeit in Management und strategischer Planung unterstützen.
Somit istdas Format Supervision als aktives Instrument der Professionalisierung, des reflexiven, lebenslangen Lernens, der Qualitätssicherung sowie der Gesundheitsförderung neben den Formaten der Fortbildung und der Fachberatung in dem Feld der Elementarpädagogik, insbesondere in den Qualitätsrichtlinien der Organisationen aufzunehmen und in ihrer Vergütung abzusichern.
Spektrum supervisorischer Handlungsfelder
Anwendungsfelder der Supervision gezielt nutzen
Die von Politik und Gesellschaft häufig top down verordneten und eingeforderten Ansprüche und Erwartungen treffen auf engagierte Frauen und wenige Männer mit einer generalistischen Ausbildung, schwierigen Rahmenbedingungen in den Einrichtungen und einem geringen Standing in dem wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs.
Mit ihrer Kernkompetenz Supervision arbeiten Supervisorinnen und Supervisoren mit unterschiedlichen Beratungsformaten wie Supervision, Coaching, Organisationsberatung, Fortbildung in verschiedenen Anwendungsfelder: Berufseinstieg/Karriere, Fallbesprechung, Berufsrolle, Personalentwicklung, Teamentwicklung, Konfliktmanagement, Führung/Management, Gesundheitsmanagement, Konzeptentwicklung, Qualitätsentwicklung, Projektentwicklung, Organisationsveränderung, Diversity Management, Frauen und Beruf, Professionalisierung. Durch diese vielfältigen Anwendungsfelder unterstützt Supervision zielgerichtet pädagogische Fachkräfte in dem Spannungsfeld, in dem diese Top Down Veränderungen auf die gesellschaftliche Realität und den beruflichen Alltag in den Einrichtungen treffen. [1]Ziel: Prozesse kleinteilig, kontinuierlich, reflexiv, etc., Konflikte, Interessen transparent machen,
Die Kompetenzen Verstehen – Reflektieren – Handeln durch Supervision entwickeln
Die Kompetenzen Verstehen-Reflektieren-Handeln, die für die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Elementarpädagogik eine entscheidende Rolle spielen, werden durch folgende Qualitäten von Supervision entwickelt:
[1]vgl. DGSv (Hg), Kernkompetenz: Supervision. Ausgewählte Formate der Beratung in der Arbeitswelt, Köln 2010. Beraterinnen und Berater für die verschiedenen Anwendungsfelder, die den Qualitätsrahmen des Berufs- und Fachverbandes der Deutschen Gesellschaft für Supervision erfüllen, finden sich unter http://www.dgsv.de/beraterinnen-suchen.php