Schulvorbereitung mit Familienergo – Praxisbeispiel

Umsetzung im Familienzentrum Gronostraße

Das Familienzentrum Gronostraße in Hannover ist eine von zurzeit 21 Institutionen, die von Kindertagesstätten zu Familienzentren weiterentwickelt wurden.  Zusätzlich zur Betreuung, Bildung und Erziehung von Kindern im Sinne des Kindertagesstättengesetzes gibt es in den Familienzentren vielfältige bedarfsgerechte Angebote für die ganze Familie. Dazu zählen

• Babygruppen,
• Sprachkurse,
• Beratungsangebote zu vielfältigen Lebensfragen,
• verschiedenste Angebote zur Gesunderhaltung und
• die Möglichkeit zur Beteiligung an (inter)kulturellen und freizeitpädagogischen Angeboten für Eltern und Kinder.

Eine weitere Besonderheit der Familienzentren ist das Elterncafé. Hier können sich die Familien über Angebote informieren, Kontakte knüpfen und sich aktiv beteiligen. Alle Angebote der Familienzentren richten sich neben den Eltern auch an alle Bewohner des Stadtteils.

Die Familienzentren schätzen Eltern als Experten für ihre Kinder und binden sie deshalb frühzeitig in die Entwicklungsprozesse der Kinder ein. Durch regelmäßige Beobachtung des Kindes können die pädagogischen Fachkräfte erkennen, wie das Kind in der Gruppe seinen Bildungsprozess gestaltet und mit welchen individuellen Angeboten seine Lernprozesse gefördert werden können. Die Erfahrungen und Beobachtungen der Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle.

Nach Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Schulärztin und Arbeit mit der FamilienErgo-Broschüre entstand der Eindruck, dass die meisten Eltern eine Begleitung bei der Umsetzung der FamilienErgo wünschten. So wird seit 2008 zweimal jährlich ein Eltern-Kind-Programm „Schulvorbereitung mit FamilienErgo“  durchgeführt. Ein Durchlauf besteht aus 6 Terminen, die einmal pro Woche für eine Stunde stattfinden. Pro Termin wird ein abgeschlossenes Thema behandelt.

Die einzelnen Termine sind immer gleich aufgebaut:

• Foto-Puzzle: Zunächst puzzeln Eltern und Kinder gemeinsam. Die fertige Abbildung ergibt das Thema des Tages.
• Kleine Übung zur Einstimmung auf das Thema, z. B. das Spiel „Stille Post“ beim Thema „Telefonieren“
• Durchführung der jeweiligen Tätigkeit
• Begriffe zuordnen: Bei einer Auswahl von verschiedenen Begriffen zu den einzelnen Teilbereichen müssen die Eltern diejenigen herausfinden, die Fähigkeiten beschreiben, die für die Tätigkeit besonders wichtig sind, z. B. „Zuhören“, Auditive Wahrnehmung“, „Merkfähigkeit“ usw. beim Telefonieren.

Hier die Eindrücke der Koordinatorin, Renate Dinse:

„Immer wieder haben wir erlebt, dass FamilienErgo die Eltern enorm entlastet. Den meisten ist bis dahin der Zusammenhang zwischen der täglich anfallenden Hausarbeit und der Schulfähigkeit ihrer Kinder unbekannt. Die Mütter stellen fest, dass sie Fertigkeiten beherrschen, mit denen sie ihre Kinder fördern können, ohne kostspielige Lernspiele und- materialien anzuschaffen. Das stärkt sie ungemein! Die Kinder wiederum haben viel Spaß an den einzelnen Tätigkeiten. Sie zeigen stolz, was sie schon alles können und genießen die gemeinsame Zeit mit den Eltern.“

Ein Fotobuch erläutert den Ablauf der sechs Einheiten und demonstriert die Intensität der Interaktion, die durch das gemeinsame Handeln entsteht. Das Fotobuch kann z. B. in der Einrichtung neben der Anmeldungsliste für den Kurs ausliegen, um Eltern eine Vorstellung von den Kursinhalten zu geben und sie für das Programm zu motivieren.

Das Fotobuch wurde mit Unterstützung der „Heinz und Heide Dürr-Stiftung“ erstellt  und kann – gegen eine kleine Spende an das Familienzentrum Gronostraße – über folgende Adresse bestellt werden:

Städtisches Familienzentrum Gronostraße; Gronostraße 9c-e; 30459 Hannover; Tel. 0511/ 168-49562 (Renate.Dinse@Hannover-Stadt.de;
Heike.Arndt@Hannover-Stadt.de)

Alle für die Durchführung des Programmes notwendigen Materialien finden Sie auf der CD des FamilienErgo-Coaching-Heftes  (Bezug über www.FamilienErgo.de). Bei einer Bestellung des FamilienErgo-Coaching-Heftes auf www.FamilienErgo.de kann das Fotobuch kostenlos mitbestellt werden.