Im Rahmen der Vorlesung im Schloss zeichnet Prof. Dr. Cornelia Wustmann in ihrem Vortrag „Von der Kinder- zur Kindheitsforschung“ aus historischer Perspektive ausgehend von ersten Ansätzen bei Jean Jacques Rousseau und Jean Itard die Entwicklung von der Erforschung von Kindheit als Vorbereitungsphase auf das Erwachsensein bis zur Erforschung von Kindheit als eigenständige Lebensphase nach. In diesem Zusammenhang beschreibt Cornelia Wustmann, wie sich „Kindheit“ und „Kindsein“ als soziale Konstruktionen vom Mittelalter bis heute verändert haben. In einem weiteren Schritt wird eine Auswahl aktueller Themen und Ergebnisse der Kindheitsforschung vorgestellt, um schließlich der Frage des Zusammenhangs zwischen Ergebnissen der Kindheitsforschung und pädagogischem Handeln nachzugehen.
Prof. Dr. Cornelia Wustmann ist erste Professorin für Frühkindpädagogik an der Karl-Franzens-Universität Graz. Zuvor war die promovierte Sozialpädagogin an den Technischen Universitäten Chemnitz und Dresden sowie an der Leuphana Universität Lüneburg tätig. Sie arbeitete unter anderem bei der Erstellung und Implementierung des Sächsischen Bildungsplans mit und leitete gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Gängler das Programm „PiK – Profis in Kitas“. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Aufwachsen und Bildung von Mädchen und Jungen in verschiedensten Lebenslagen, Sozialberichterstattung, Forschung in der Elementarpädagogik, Entwicklung und Akademisierungsprozesse in den personenorientierten Dienstleistungsberufen und Didaktik der Sozialpädagogik.