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Männer in KiTas – eine Frage der Reife? Ein Kommentar

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Eine Frage der Reife? Und wenn ja, wessen?

Das Thema Männer in Kindertageseinrichtungen ist – abgesehen von konjunkturellen Schwankungen – schon lange Zeit und zusätzlich seit dem Programm „Mehr Männer in Kitas“ des BMFSFJ in aller Munde. Jedoch habe ich einige bescheidene, aber kritische Fragen und Anmerkungen an die engagiert geführte Diskussion.

Die Hoffnungen, die Frauen und Männer haben, wenn sie diese Diskussion führen, ist, dass sich Deutschland weg von der „Feminisierung der Kindheit“  bewegt hin zu „echten“ männlichen und weiblichen Rollenvorbildern und Erziehungspraktiken (was auch immer das genau sein soll). Mädchen und Jungen sollen von Frauen und Männern erzogen, gebildet und betreut werden.

Aber: Sind KiTas reif für Männer? Warum sind bislang nur 2,4 Prozent Männer im Feld der Kindertageseinrichtungen tätig? Weil die Strukturen und die gesellschaftlichen Bedingungen zum Thema „Arbeiten im Kindergarten“ abschrecken. So beschreibt die Professorin Ursula Rabe-Kleberg drei Hauptgründe, warum Männer nicht in Kitas arbeiten:


  • weil sie zu wenig verdienen

  • weil die Arbeit nicht gesellschaftlich honoriert wird

  • weil die Angst des Missbrauchs- oder des Homosexualitätsverdachtes besteht

Das Arbeitsfeld erscheint nicht attraktiv genug. Denn folgende Argumente sprechen leider eine andere Sprache, als dass KiTas und die Gesellschaft um sie herum reif für Männer sind: Einige Träger bringen neue Regeln zum Thema Kindeswohlgefährdung heraus, von denen teilweise nur Männer betroffen sind (und die damit direkt stigmatisiert werden). Eine gesellschaftliche Aufwertung des gesamten Feldes findet nicht oder nur teilweise statt, ebenso wenig wie die damit verbundene geringe Bezahlung.

Die genannten Punkte, die ebenso auf die Frauen im Feld wirken, sollten allen Beschäftigten in oder für Kindertageseinrichtungen zu denken geben. Denn die Bedingungen, die Männer daran hindern, den Erzieherberuf zu ergreifen oder die sie antreiben, aus dem Feld herauszugehen, sind die schwierigen Bedingungen, unter denen viele Frauen tagtäglich arbeiten. Insofern müssen sich die gesellschaftlichen Bedingungen für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen ändern, damit dieser Bereich attraktiver für Männer und Frauen wird!

Vita:

 

2004-2009:

B.A. & M.Ed. Studium Lehramt für Berufsbildende Schulen Fachrichtung Sozialpädagogik an der Leuphana Universität Lüneburg

2009-2011:

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg

Ab September 2011:

Lehrkraft für besondere Aufgaben/ Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Service für Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Kiel

Publikationen:

 

  • Müller, Jens (2011): Qualitätsmanagement in Kindertageseinrichtungen. Organisationale Komplexitäten erkennen und individuell nutzen. In: Schulz, Claudia/ Stammer, Heike (Hrsg.): Von der Kinder- und Jugendhilfe zur Frühkindlichen Bildung. Stuttgart (S. 80-100)

 

  • Herrenbrück, Sabine /Kägi, Sylvia/Müller, Jens (i.E.): Frühkindliche Bildung und Erziehung- Pädagogische Haltung und notwendige Kompetenzen zur Handlungsfähigkeit in einem sich wandelnden Feld.

 

  • Herrenbrück, Sabine/ Kägi, Sylvia/ Karsten, Maria- Eleonora/ Müller, Jens (2011): Fachberatung- Zwischen Etablierung und Veränderungsdruck. In: TPS (4/2011): Auf der Suche nach Profil Fachberatung.


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für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V.
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49080 Osnabrück
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E-Mail: info@nifbe.de
"Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem Anspruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an."
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