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Literacy – Erziehung

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Die Ausbildung von Literacy beginnt in der frühen Kindheit und wird vor allem durch die jeweilige Familie und Kindertageseinrichtung geprägt. Die Entwicklung der Kleinkinder verläuft unterschiedlich je nach Ausmaß der Anregung (durch Erzählen, Vorlesen, dialogorientierte Bilderbuchbetrachtung, Rollenspiele mit Schreibszenen, Beschäftigung mit Symbolen und Schriftzeichen etc.) und der Literalität der Erwachsenen (Bildungsnähe, Stellenwert von Sprache, Schrift und Literatur im Alltag). Kleinkinder mit vielfältigen Literacy-Erfahrungen zeigen später in der Schule eine höhere Sprach-, Lese- und Schreibkompetenz. Zudem bedingt die frühe literarische Sozialisation weitgehend, inwieweit Literatur zum Wegbegleiter durch das Leben wird. Deshalb gibt es vereinzelt Family Literacy-Programme. Vor allem aber wird in den Bildungsplänen der Bundesländer gefordert, dass Kindertageseinrichtungen die Literacy-Erziehung intensivieren sollen. So sollen Fachkräfte den Kindern häufig Märchen, Sagen oder Mythen erzählen, Gedichte vortragen oder aus Kinder- und Bilderbüchern vorlesen. Aber auch Auszüge aus Büchern für andere Altersgruppen, informative Texte oder Lexikonartikel sind geeignet, wenn sie für Kleinkinder interessant und verständlich sind bzw. entsprechend elementarisiert werden. Durch das Vorlesen lernen Kinder nicht nur Bücher kennen, sondern auch die dekontextualisierte (Schrift-)Sprache. Zugleich werden die Kinder in die Buch- und Schriftkultur eingeführt: Sie lernen die Bestandteile von Büchern (Einband, Titelseite, Inhaltsverzeichnis, Kapitel, Abschnitte, Sätze, Wörter usw.) und den Umgang mit ihnen kennen (z.B. richtiges Halten von Büchern, Umblättern). Die Kinder erkennen den Zusammenhang zwischen Buchstaben und dem gesprochenen Wort, fragen nach dem Alphabet, malen eventuell einzelne Buchstaben nach oder erfinden ihre eigene Schrift. Wichtig ist, dass sie eine generell positive Einstellung zu Büchern und Interesse an der Schrift entwickeln, da dies später zu Lesemotivation und Freude am Schreiben führen wird.

Literatur

  • Näger, S. (2007): Literacy. Freiburg.
  • Rau, M. L. (2007): Literacy. Bern.

Copyright-Hinweis:
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. © 2011 Verlag Julius Klinkhardt. Quelle: Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft (KLE), hg. v. Klaus-Peter Horn, Heidemarie Kemnitz, Winfried Marotzki und Uwe Sandfuchs. Stuttgart, Klinkhardt/UTB 2011, ISBN 978-3-8252-8468-8. Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Verlags. Das komplette Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft erhalten Sie im UTB-Online-Shop (Link s.u.)

Zum Weiterlesen:

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Martin R. Textor wurde am 27.02.1954 in Paderborn geboren. Er studierte Pädagogik und Psychologie an der Universität Würzburg (1975-1977, Vordiplom), "Counselling and Guidance" an der State University of New York at Albany (1977-1978), Pädagogik und Soziologie an der Universität Würzburg (1978-1979) und Sozialarbeit an der University of Cape Town (1980). Nach dem Hauptdiplom setzte er sein Studium an der Universität Würzburg fort, wo er 1984 in Pädagogik promovierte (Nebenfächer: Psychologie und Soziologie).

Seit Oktober 1986 arbeitet Dr. Textor als wissenschaftlicher Angestellter am Staatsinstitut für Frühpädagogik (bis 1994: "und Familienforschung"). Er war zunächst in der Abteilung Familienforschung tätig. Seit deren Verlagerung an die Universität Bamberg ist er der Abteilung II (Frühpädagogik) zugeordnet.

Vom 11.03.1992 bis 31.10.1993 wurde Dr. Textor in das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit abgeordnet, um die Redaktion des "Familienberichts der Bayerischen Staatsregierung" zu übernehmen.

In seiner Freizeit befasste sich Dr. Textor zusätzlich mit Fachthemen, die ihn interessierten, aber im Rahmen seiner IFP-Projekte nicht bearbeitet werden konnten. Diese Aktivitäten mündeten in die Veröffentlichung von Monographien, Sammelbänden und Fachartikeln zu den Themen Familiensoziologie/-psychologie, Trennung und Scheidung, Familienpolitik, Hilfsangebote für Familien, Kinder- und Jugendhilfe, Allgemeiner Sozialdienst, Familienpflege, Sozialpolitik und Familienbildung. Seit einigen Jahren baut er mit "Kindergartenpädagogik - Online-Handbuch" eine Informationsquellen für Erzieher/innen im Internet auf. Er ist Autor der Websites "Kindertagesbetreuung""Elternarbeit", "Zukunftsentwicklungen", "ZukunftWerkstatt" und "Erziehungspartnerschaft - Bildungspartnerschaft" sowie Mitherausgeber von "SGB VIII - Online-Handbuch".

Weitere Informationen zu seiner Person und zu seinen wissenschaftlichen Aktivitäten befinden sich auf seiner Homepage: http://homepage.ipzf.de/


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"Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem Anspruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an."
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