Bildung für Kinder von 0 bis 10 Jahren soll in Niedersachsen kindgerecht, flexibel und ohne institutionelle Brüche – also „unter einem Dach“ gestaltet werden. Grundlage dafür ist eine enge Verzahnung der pädagogischen Arbeit in Kindertagesstätten und Grundschulen. Wie dies konkret aussehen kann, wird seit August 2012 an landesweit acht Modellstandorten erarbeitet. In diesem Sinne setzt das Modellvorhaben „Kita und Grundschule unter einem Dach“ die bildungspolitische Initiative des „Brückenjahrs“ fort.
Das Niedersächsische Kultusministerium fördert acht ausgewählte Modellstandorte über einen Zeitraum von drei Jahren mit bis zu 30.000 Euro pro Jahr. Die Modellstandorte bestehen aus jeweils mindestens einer Grundschule und mindestens einer Kita und werden von den örtlichen Trägern unterstützt. Gemeinsam entwickeln und erproben sie im Projektverlauf praxistaugliche Bildungsansätze und Modelle für eine gemeinsame, multiprofessionell angelegte Pädagogik im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Ein wichtiges Element stellt dabei auch die Einbindung der Eltern in die Entwicklung und Umsetzung dieser durchgängigen Bildungsansätze dar. Ziel ist eine nachhaltige Verankerung der für die Kooperation notwendigen Steuerungs-, Organisations- und Kommunikationsstrukturen.
Die Herausforderung dieses Modellprojektes liegt insbesondere darin, dass die Pädagogik in Kitas und Grundschulen jeweils einem eigenen Bildungsauftrag folgt und entsprechend auch das Bildungsverständnis unterschiedlich ist. Zudem gehören ErzieherInnen und GrundschullehrerInnen unterschiedlichen Professionen mit einem entsprechend unterschiedlichen Berufsverständnis an.
Das Modellprojekt „Kita und Grundschule unter einem Dach“ wird durch einen Fachbeirat begleitet, dem Träger (Kommunen, Freie Wohlfahrt und Kirchen), Referate des Kultusministeriums, der Landeselternbeirat sowie Fachberatung für Kitas und Grundschulen angehören. Er begleitet die Modellstandorte fachlich und berät bei der Aufbereitung und dem Transfer von Ergebnissen.