Im Rahmen der Vorlesung im Schloss zeigt Prof. Dr. Susanne Viernickel, dass Kinder auch Kinder in ihrem Umfeld benötigen – eine Erkenntnis, die man auch ohne wissenschaftliche Analysen sicher teilen wird. Umso erstaunlicher ist es daher, dass insgesamt wenig Forschungswissen darüber existiert, welche Bedeutung genau Kinder für Kinder haben. Dieser Lücke geht Prof. Dr. Susanne Viernickel nach, wenn sie in ihrem Vortrag zunächst die Besonderheiten und Bedeutsamkeit von Peer-Beziehungen, also die der Kinder untereinander beleuchtet und sie deutlich von Interaktionen mit Erwachsenen unterscheidet. Die Andersartigkeit der Peer-Beziehung spiegelt sich dann auch im Kompetenzerwerb wider. So zeigt der Vortrag dann eben nicht nur, dass Kinder Kinder benötigen, sondern deutet auch an, wofür und welchen Gewinn Kinder durch Kinder haben und wie sich das pädagogisch fördern lässt.
Prof. Dr. Susanne Viernickel studierte Pädagogik mit den Nebenfächern Psychologie und Soziologie und promovierte zum Thema „Geteilte Bedeutungen in Interaktionen zwischen Kindern im zweiten Lebensjahr“. Ihre Forschungsschwerpunkte an der Alice Salomon Hochschule liegen in den Bereichen Frühkindliche Bildungsprozesse, Beobachtungsverfahren, Qualität und Qualitätsentwicklung in frühpädagogischen Institutionen und Professionsentwicklung. Susanne Viernickel veröffentlichte bisher zahlreiche Fachbücher und -artikel zu Themen wie z.B. Peer-Beziehung, Anforderungen an die pädagogische Arbeit von Erzieherinnen und Bedeutung von Bildung im Elementarbereich.