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Inklusion in Kürze

Der Grundgedanke der Inklusion – also die Einbeziehung und Teilhabe aller Kinder – geht auf eine lange pädagogische Traditionslinie zurück. Sie reicht von Pestalozzi und Montessori bis zu Annedore Prengel und der von ihr geprägten „Pädagogik der Vielfalt“. Der Begriff der Inklusion setzte sich dann in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts durch, bezog sich hier aber noch weitgehend auf den schulischen Kontext. Die Umsetzung der Inklusion auf allen gesellschaftlichen Ebenen wurde schließlich im Rahmen der UNESCO-Weltministerkonferenz im Jahr 2006 als Auftrag an alle Mitgliedstaaten formuliert. Auch Deutschland und damit die Länder und Kommunen haben sich verpflichtet, im Sinne einer inklusiven Chancengerechtigkeit die Würde des Kindes und seine Subjektstellung in das Zentrum ihrer Politik zu stellen.

Die Deutsche UNESCO-Kommission veröffentlichte 2009 die von allen Bundesländern unterzeichneten Leitlinien für die Bundesrepublik. Der erste Satz bringt Programm und Ziel auf den Punkt: „Inklusive Bildung bedeutet, dass allen Menschen die gleichen Möglichkeiten offen stehen, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben, unabhängig von besonderen Lernbedürfnissen, Geschlecht, sozialen und ökonomischen Voraussetzungen“.

Als Meilenstein für die Umsetzung dieser Zielsetzung wurde der von ExpertInnen aus Theorie und Praxis am „Centre for Studies on Inclusive Education“ in Großbritannien entwickelte „Index für Inklusion“ auch in Deutschland eingeführt. Eingebettet in eine humanistische Wertehaltung verbindet der Index grundlegende konzeptionelle Ausführungen mit detaillierten praxisbezogenen Anregungen zur Umsetzung in KiTas und Schulen. Inzwischen ist so im Praxisfeld heutiger Elementar- und Kindheitspädagogik auch eine Vielfalt einzelner „Blütenblätter“ der inklusiven Arbeit entstanden. Die inklusive Pädagogik wird dabei zunehmend als eine zentrale Dimension der Elementarpädagogik kenntlich, die weit über die Integration von Kindern mit Behinderungen oder mit Migrationshintergrund hinaus geht.

Erste Schritte im Inklusionsprozess sind somit auf verschiedenen Ebenen schon getan, aber der Weg zu einer tatsächlich inklusiven Gesellschaft ist noch lang. Alle Beteiligten – von der Politik und Administration über die Forschung, Aus- und Weiterbildung bis hin zur Praxis – müssen dabei an einem Strang ziehen und den notwendigen Professionalisierungsprozess Hand in Hand gestalten. Neben verbesserten strukturellen Rahmenbedingungen ist hier insbesondere auch ein grundsätzliches Umdenken aller Beteiligten notwendig: Es gilt, eine Haltung zu entwickeln und zu verinnerlichen, die Vielfalt tatsächlich als Chance und als Ressource im Prozess der kindlichen Entwicklung und Bildung versteht.

Karsten Herrmann ist Stellvertretender Geschäftsführer des nifbe e.V. und insbesondere auch für die Wissenschaftskommunikation sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.


Niedersächsisches Institut
für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V.
Jahnstraße 79
49080 Osnabrück
Tel: 0541 - 58 054 57 - 0
E-Mail: info@nifbe.de
"Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem Anspruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an."
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