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Freispiel

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Freispiel bezeichnet eine Phase im Tagesablauf des Kindergartens bzw. der Tageseinrichtung, in der Kinder die Formen, Inhalte und Mitspieler ihrer Tätigkeiten selbstbestimmt wählen können. Es handelt sich um ein ursprünglich vor allem von Hildegard Hetzer reifungstheoretisch begründetes Nichteingreifkonzept zur Spielförderung, bei dem der Pädagoge selbst weitgehend zurücktritt. Die von den Pädagogen getroffene Auswahl der von der jeweiligen pädagogischen Konzeption abhängigen Spiel- und Lernmaterialien, die Art der Strukturierung der Innenräume (z.B. Bau-, Puppen-, Experimentierecke) und Außenflächen, die vorgegebenen Kommunikationsstrukturen (altersgemischte oder altershomogene Gruppe), die angebotenen Themen und Anregungen der Erzieherinnen und die zur Verfügung stehende Zeit bestimmen jedoch sehr wohl das Spielverhalten und die Aktivitäten der Kinder. Insofern handelt es sich – gegenüber lern- oder situationstheoretisch begründeten direkten Spielförderkonzepten zur gezielten Förderung bestimmter Entwicklungsbereiche oder einer heilpädagogischen Spielförderung – um eine indirekte Methode der Spielförderung, die die Eigentätigkeit und Spontaneität des Kindes berücksichtigt. Strittig ist das sinnvolle Verhältnis von Freispielphasen und angeleiteten, geplanten Aktivitäten. Empirische Untersuchungen zur pädagogischen Qualität in deutschen Kindergärten haben gezeigt, dass 58% des dreistündigen Beobachtungszeitraumes in Kernzeiten am Vormittag der Freispielphase zuzurechnen waren und der Anteil der geplanten, organisierten und angeleiteten Aktivitäten 13% betrug, der Rest wurde Übergangssituationen zugeordnet.

Literatur

  • Heimlich. U. (22001): Einführung in die Spielpädagogik. Bad Heilbrunn. – Tietze, W. (Hg.) (1998): Wie gut sind unsere Kindergärten? Berlin.

Copyright-Hinweis:

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. © 2011 Verlag Julius Klinkhardt. Quelle: Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft (KLE), hg. v. Klaus-Peter Horn, Heidemarie Kemnitz, Winfried Marotzki und Uwe Sandfuchs. Stuttgart, Klinkhardt/UTB 2011, ISBN 978-3-8252-8468-8. Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Verlags. Das komplette Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft erhalten Sie im UTB-Online-Shop (Link s.u.)

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Tel: 0541 - 58 054 57 - 0
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"Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem Anspruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an."
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