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Förderprogramme

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Unter Förderung versteht man im Allgemeinen zunächst alle Hilfen bzw. Nachhilfen zur Entwicklung. Als Förderprogramme werden hier Programme zur gezielten pädagogischen Förderung (meist von Kindern und Jugendlichen) verstanden, die definierte Fähigkeitsbereiche fokussieren. Es handelt sich um ausgearbeitete Materialien, die auf einen bestimmten Fähigkeitsbereich gerichtet sind (z.B. Lesen, Rechnen, soziale Fähigkeiten etc.). Ihr Fokus liegt nicht auf der Persönlichkeit oder Situation der jeweils zu fördernden Person, sondern ihr Aufbau orientiert sich in erster Linie an fachtheoretischen und fachdidaktischen Aspekten.
Exemplarisch für solcherart vorschulische Förderprogramme sind Programme zur Förderung der phonologischen Bewusstheit (Hören, lauschen, lernen – Sprachspiele für Kinder im Vorschulalter, 2006) oder zur Förderung früher mathematische Kompetenzen von Kindern (Mengen, zählen, Zahlen – Die Welt der Mathematik entdecken, 2007). In der Regel enthalten Förderprogramme detaillierte Hinweise zu ihrer Durchführung (Zielgruppen, Zeitspanne etc.). Ihr Einsatz muss jeweils an die Persönlichkeit des Kindes, seinen sozialen und den pädagogischen Kontext angepasst werden.
Förderkonzepte und Förderprogramme gibt es in beinahe unüberschaubarer Fülle. Die Spannbreite reicht dabei von spezifischen Interventionen für definierte Störungsbilder (z.B. Training der phonologischen Bewusstheit bei Lese-Rechtschreibschwäche) bis hin zu sehr allgemeinen Konzepten mit (behaupteter) universeller Wirksamkeit, die für viele Arten von Störungen und Behinderungen empfohlen werden.
Gleichzeitig erscheint die Problemlage der einzelnen Kinder sehr spezifisch, die internen und externen Bedingungen, unter denen sie leben, sehr unterschiedlich. Praktiker, die professionell handeln wollen, sehen sich also dem Problem gegenüber, aus der Vielzahl der auf dem Markt gebotenen Materialien diejenigen auszuwählen, die einerseits den individuellen Problemlagen und Bedürfnissen des Betroffenen gerecht werden, und andererseits nachweisbar wirksam sind.
Einen Rahmen für das Postulat der wissenschaftlichen Wirksamkeitsüberprüfung gibt das Konzept der evidenzbasierten Praxis. Dabei bezieht sich der Begriff der Evidenz immer auf den aktuellen Forschungsstand und beschreibt die nach gegenwärtigen Möglichkeiten beste empirische Absicherung einer Intervention.
Vor dem Einsatz von Förderprogrammen sollte eine gezielte Diagnostik stattfinden, nach der Durchführung sollte die Wirksamkeit der Maßnahme evaluiert werden.

Literatur

  • Ellinger, S./Fingerle, M. (2008) (Hg.). Sonderpädagogische Förderprogramme im Vergleich. Stuttgart.
  • Hartke, B./ Koch, K./Diehl, K. (2010) (Hg.). Förderung in der Schuleingangsphase. Stuttgart.
     

Copyright-Hinweis:
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. © 2011 Verlag Julius Klinkhardt. Quelle: Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft (KLE), hg. v. Klaus-Peter Horn, Heidemarie Kemnitz, Winfried Marotzki und Uwe Sandfuchs. Stuttgart, Klinkhardt/UTB 2011, ISBN 978-3-8252-8468-8. Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Verlags. Das komplette Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft erhalten Sie im UTB-Online-Shop (Link s.u.)

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"Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem Anspruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an."
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