In Rahmen der Vorlesung im Schloss referiert Prof. Dr. Hartmut Kasten über die entwicklungspsychologischen Grundlagen für den Bereich der 0 – 3jährigen. Dabei streift er von aktuellen Forschungsergebnissen und deren (pädagogischen) Implikationen über Bindung und Bonding bis hin zur Wechselwirkung von Anlage und Umwelt. Während der einführenden Darstellungen verdichtet sich der Vortrag immer stärker zu einem Fazit, das sich abkehrt von der alten neurologischen Sichtweise „Use it or lose it“ (im Volksmund in dem Ausspruch „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ ), hin zu der neueren Sichtweise der Plastizität des Gehirns – frei nach dem Motto „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans (manchmal) sehr schwer“.
Prof. Dr. Dr. Hartmut Kasten, Frühpädagoge und Familienforscher am Staatsinstitut für Frühpädagogik, außerplanmäßiger Professor für Psychologie an der Universität München, veröffentlichte zahlreiche Fachbücher/-artikel und einige Sachbücher für ein breiteres Publikum, z.B. über Geschwister, Einzelkinder, Geschlechtsrollen, Pubertät und Adoleszenz.
Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Sozial-emotionale Entwicklung und Förderung von Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren, kognitive und sozial-kognitive Entwicklung und Förderung von Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren, Entwicklung von Wertorientierungen und Moralvorstellungen in der Kindheit sowie Familien mit besonderen Bedürfnissen (z.B. Adoptivfamilien, Pflegefamilien, Familien mit behinderten Kindern).