Nifbe Logo.
Startseite » Fachbeiträge » Bewahranstalt
Hinweis
Aufgrund einer technischen Umstellung werden einige Fachbeiträge leider nicht in der gewohnten Qualität angezeigt. Wir freuen uns Ihnen unsere Fachbeträge in Kürze wieder optimal präsentieren zu können.

Bewahranstalt

image_print

Bewahranstalt oder Bewahrschule war zunächst die Bezeichnung für Einrichtungen zur Beaufsichtigung und Betreuung von Kindern aller, auch der gehobenen bürgerlichen Schichten außerhalb der Familie, z.B. durch Ammen oder Wärterinnen. Die Anfänge der Bewahranstalt reichen bis in das 17. und 18. Jahrhundert zurück. Die Bezeichnungen für Formen außerhäuslicher Kleinkindererziehung zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren unterschiedlich, so z.B. Warte-, Spiel-, Hüte-, Strick-, Verwahr-, Bewahr-,Kleinkinderschule. Die Typisierung und Ausdifferenzierung in drei Angebotsformen, die in der Praxis häufig vermischt waren, in Bewahranstalt, Kleinkinderschule und Kindergarten erfolgte im Laufe des 19. Jahrhunderts. Die Bezeichnung Bewahranstalt bezog sich jetzt auf Einrichtungen vor allem für Kinder der Proletarier, um sie vor körperlicher und sittlicher Verwahrlosung zu bewahren und sie durch Zucht und Ordnung und zumeist nur geringe Lernanregungen im Sinne des Staates und der Kirchen zu erziehen. Die Kleinkinderschulen von Julius Fölsing und Theodor Fliedner waren demgegenüber auch für die Kinder bürgerlicher Eltern konzipiert.
Eine erste Initiative und Programmschrift zum Wohle der Armen in Deutschland aus dem Jahre 1803 stammt von der Fürstin Pauline von Detmold, die 1892 in Detmold-Lippe eine sog. Aufbewahrungsanstalt einrichtete. Am differenziertesten wird die Pädagogik der Bewahranstalt in ihrer Organisation, den Methoden und einem Beschäftigungskatalog, geordnet nach Lehrgegenständen, Handarbeiten und Spielen, von Johann Georg Wirth, der in Augsburg drei Bewahranstalten gegründet hatte, beschrieben (Handbuch über Kleinkinderbewahr-Anstalten, 1838).

Literatur
Höltershinken, D. (2003): Von den ersten Kleinkinderschulen, Bewahranstalten und Kindergärten bis zum Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Bochum.
Konrad, F. M. (2004): Der Kindergarten. Freiburg

Copyright-Hinweis:
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. © 2011 Verlag Julius Klinkhardt. Quelle: Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft (KLE), hg. v. Klaus-Peter Horn, Heidemarie Kemnitz, Winfried Marotzki und Uwe Sandfuchs. Stuttgart, Klinkhardt/UTB 2011, ISBN 978-3-8252-8468-8. Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Verlags. Das komplette Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft erhalten Sie im UTB-Online-Shop (Link s.u.)

Niedersächsisches Institut
für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V.
Jahnstraße 79
49080 Osnabrück
Tel: 0541 - 58 054 57 - 0
E-Mail: info@nifbe.de
"Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem Anspruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an."
Nifbe Logo.
Niedersächsisches Institut
für frühkindliche Bildung und Entwicklung e.V.
Jahnstraße 79
49080 Osnabrück
Tel: 0541 - 58 054 57 - 0
E-Mail: info@nifbe.de
"Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem Anspruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an."
Newsletter