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Altersgemischte Gruppen

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Die bewusst heterogene Zusammensetzung von Gruppen hat im sozialpädagogischen Methodenrepertoire eine lange Tradition. In den Tageseinrichtungen für Kinder sind insbesondere im Westen Deutschlands die meisten Gruppen altersgemischt; in einer Kindergartengruppe z.B. befinden sich Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintrittsalter.
Erweiterte Formen der Altersmischung gehen noch darüber hinaus, z.B. mit Gruppen für Kinder von null bis sechs, von ein bis acht oder von drei bis 14 Jahren. Bei erweiterter Altersmischung ist kein Gruppen-oder Einrichtungswechsel notwendig, wenn ein Kind eine bestimmte Altersgrenze überschreitet. Führt eine Einrichtung mehrere altersgemischte Gruppen mit sich überlappenden Altersgrenzen, entstehen Zeitfenster für einen Gruppenwechsel, mit denen individuellen Gegebenheiten besser entsprochen werden kann. Im Zuge des Platzausbaus für Kinder unter drei Jahren werden in den westlichen Bundesländern zurzeit Kindergartengruppen verstärkt für zweijährige Kinder geöffnet.
Mit altersgemischten Gruppen kann auf besondere und wechselnde Bedarfslagen flexibler reagiert werden, weil für die Bildung einer Gruppe lediglich eine bestimmte Gesamtzahl von Kindern benötigt wird und nicht eine bestimmte Jahrgangsgröße.
Die Förderung prosozialer Verhaltensweisen, z.B. die Rücksichtnahme auf Schwächere, fällt in altersgemischten Gruppen im Alltag oft leichter, Bildungsprozesse in asymmetrischen sozialen Beziehungen (z.B. Lernen durch Beobachtung oder durch Tutoring) werden stärker herausgefordert.
Um den Bedürfnissen der Kinder unterschiedlichen Alters gerecht zu werden, stellen altersgemischte Gruppen hohe Anforderungen an die personelle, räumliche und materielle Ausstattung der Gruppen sowie an das pädagogische Konzept und die Qualifikation des Personals. Ungeachtet dessen fehlt es aber an differenzierten empirisch abgesicherten Untersuchungen zu Vor- und Nachteilen von Altersheterogenität und Altershomogenität.

Literatur

  • Deutsches Jugendinstitut/Dortmunder Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (2008): Der Zahlenspiegel 2007: Kindertagesbetreuung im Spiegel der Statistik. München, Dortmund (www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/Publikationen/zahlenspiegel2007/root.html).
  • Strätz, R. (1998): Altersgemischte Gruppen: Chancen, Probleme und Erfahrungen. In: Sturzbecher, D. (Hg.): Kindertagesbetreuung in Deutschland – Bilanz und Perspektiven. München, 128-141.  

Copyright-Hinweis:
Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. © 2011 Verlag Julius Klinkhardt. Quelle: Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft (KLE), hg. v. Klaus-Peter Horn, Heidemarie Kemnitz, Winfried Marotzki und Uwe Sandfuchs. Stuttgart, Klinkhardt/UTB 2011, ISBN 978-3-8252-8468-8. Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Verlags. Das komplette Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft erhalten Sie im UTB-Online-Shop (Link s.u.)

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"Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem Anspruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an."
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