Das Verhalten von Kindern wird in den KiTas insbesondere auch nach der Corona-Epidemie in erschreckend zunehmender Weise als herausfordernd erlebt. In einer aktuellen nifbe-Befragung konstatieren so rund 60% der befragten KiTa-Leitungen eine starke Zunahme der Kinder mit „herausfordernden Verhalten“ in ihren Einrichtungen in den letzten Jahren. Über die Hälfte der Befragten schätzt den Anteil in ihrer KiTa zwischen 11 und 25 Prozent ein, ein weiteres gutes Viertel im Bereich zwischen 26 und 50 Prozent. Fast zwei Drittel der befragten KiTa-Leitungen sehen ihre Teams entsprechend als „stark bis sehr stark belastet“ an (Zur Befragung).
Das nifbe nimmt diese Befragungsergebnisse nun zum Anlass, um das als herausfordernd wahrgenommene Verhalten von Kindern näher zu beleuchten und pädagogische Ansätze zu einem professionellen Umgang damit vorzustellen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass hinter jedem Verhalten ein Sinn und ein nicht erfülltes Bedürfnis steckt. Notwendig ist daher zunächst ein Perspektivwechsel, um das Kind und seine Bedürfnisse ressourcenorientiert in den Blick zu nehmen und seine sozio-emotionale Entwicklung im KiTa-Alltag gezielt zu unterstützen.
Beleuchtet wird in dieser kostenlosen Vortragsreihe des Weiteren auch der Zusammenhang von be- oder überlasteten Fachkräften und dem als herausfordernd erlebten Verhalten von Kindern. In den Fokus genommen wird dabei insbesondere auch die Bedeutung der Selbstfürsorge und der Selbstregulation von Fachkräften. Diese ist wichtig für ein insgesamt positives Interaktionsklima in der KiTa und die für Kinder so unabdingbare emotionale Präsenz von Fachkräften.
Auch wenn in dieser Vortragsreihe nicht auf die Rahmenbedingungen und die Strukturqualität von KiTas eingegangen wird, sind diese natürlich mit entscheidend für eine bedürfnisorientierte und positive Interaktionsgestaltung. Beziehungsarbeit braucht Zeit und die ist angesichts eines häufig unzureichenden Personalschlüssels, der durch nicht besetzte Stellen und einen hohen Krankenstand verschärft wird, Mangelware. Entsprechend muss auf politischer Ebene auch weiterhin die Verbesserung der Rahmenbedingungen und insbesondere des Personalschlüssels in KiTas gefordert werden.